Liebhaberei wegen langjähriger Verluste

01. Juli 2014

Grundsätzlich können betriebliche Verluste mit anderen Einkünften ausgeglichen werden und zu einer Steuerminderung führen. Dies gilt allerdings nur, wenn ein sog. Totalgewinn zwischen Betriebsgründung und Betriebsbeendigung erwirtschaftet werden kann. Ansonsten spricht man von Liebhaberei, deren Verluste nicht ausgleichsfähig sind. Beim Totalgewinn sind auch die sog. stillen Reserven zu berücksichtigen, allerdings nur im Rahmen einer vorausschauenden Betrachtungsweise auf den Zeitpunkt der Betriebsbeendigung. Beispiel: Aufgelaufene Verluste seit Betriebsgründung - 200.000 € Bisher gebildete stille Reserven 300.000 € Zwischenergebnis + 100.000 € Zu erwartende künftige Verluste bis Betriebsbeendigung - 150.000 € Totalverlust bis Betriebsbeendigung - 50.000 € Ergebnis: Das positive Zwischenergebnis von 100.000 € reicht nicht aus, um Liebhaberei zu verneinen. Nur wenn die stillen Reserven bis Betriebsbeendigung um mehr als 50.000 € steigen, somit mehr als 350.000 € betragen, können Verluste noch ausgeglichen werden. (Quelle: Beschluss des Bundesfinanzhofs)